Bus-Veranstalter in Sorge. Werden Abfahrten an den Emmichplatz verlegt?
VON MICHAEL KRISCHE
HANNOVER. Die Busabfahrten vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am 1. Mai werden möglicherweise verlegt. Die Polizei wird nach NP-Informationen wahrscheinlich als Ausweichort den Emmichplatz vorschlagen. Hintergrund sind die zu befürchtenden politischen Krawalle: Der beantragte Neonazi-Aufmarsch soll am ZOB starten und enden. Gegen das Verbot durch die Polizei haben die Veranstalter Klage eingereicht (NP berichtete). Aber selbst wenn das Verbot bestätigt werden sollte, sind am 1. Mai Tag gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der radikalen linken und rechten Szene nicht auszuschließen.
„Wir haben die Beteiligten wie Stadt, Üstra, Regio-Bus und auch den Verband des Verkehrsgewerbes für Dienstag zu einem Gespräch eingeladen“, bestätigte Polizeisprecherin Petra Holzhausen. Zu Inhalten wollte sie gestern auf Anfrage nichts sagen: „Wir wollen die Meinung der Teilnehmer hören.“
Bei den privaten Busunternehmen, die den ZOB hauptsächlich nutzen, herrscht erhebliche Unruhe. „Wir sind in großer Sorge“, sagte Jürgen Beckmann, Sonderbeauftragter des Verbandes für den hannoverschen ZOB, der NP.
Die Unternehmen haben Angst um die Sicherheit von Fahrgästen und Fahrzeugen, sollte es am ZOB zu Randalen kommen. Problem: Bei einer vorsorglichen Verlegung müssen die Veranstalter jedem einzelnen Kunden, der eine Reise für den 1. Mai gebucht hat, den veränderten Abfahrts- und Ankunftsort bekanntgeben. Über die Verbände soll auch versucht werden, ausländische Veranstalter zu informieren.
Am ZOB docken regelmäßig vor allem viele Busse aus dem Osten Europas an. Deren Fahrgäste treten nach Einkaufstouren oft schwer bepackt die Rückreise in ihre Heimatländer an.
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