Am 1.Mai 2009, dem Feiertag der Arbeiterklasse, wollen die norddeutschen Faschisten mit rund 1.000 „Kameraden“ durch die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ziehen. Die Route der Alt- und Neonazis soll am Klagesmarkt vorbei ziehen, wo der DGB traditionell seine Maikundgebung abhält.
Dem nicht genug soll der braune Zug auch noch durch das „linke Linden“ gehen. Linden ist Hannovers „linkester“ Stadtteil und hat einen hohen Migrantenanteil.
Die Fraktionsvorsitzenden der LINKEN in der Regionsversammlung und in der Stadt Hannover, Stefan Müller und Michael Höntsch sprachen gegen den geplanten Aufmarsch der NPD und Freien Kameradschaften aus: „Die geplante Demonstrationsroute vorbei am Klagesmarkt nach Linden ist eine unerträgliche Provokation der demokratischen Öffentlichkeit“, betonten sie. Und der Gruppenvorsitzende der Hannoverschen Linken Luk List betonte in einer Presseerklärung: „Es ist gut, dass durch alle demokratischen Parteien ein Ruck der Empörung geht. Empörung allein reicht aber leider nicht aus, um den Aufmarsch der Faschisten zu verhindern.“
Beide linken Ratsgruppen, sowie die Regionsfraktion der LINKEN unterstützen das Vorhaben des DGB Hannover ein gesellschaftlich möglichst breites Bündnis zu initiieren, um die Demonstration der NPD bereits im Vorfeld unmöglich zu machen. „Wir werden es nicht zulassen, dass die Faschisten den internationalen Tag der Arbeiterbewegung für ihre menschenverachtende Ziele instrumentalisieren wollen,“ so Luk List in seiner Presseerklärung. Und die Fraktionsvorsitzenden der LINKEN in der Region und im Rat der Stadt Hannover betonen: “Hannover als Mitglied der internationalen Städtekoalition gegen Rassismus darf nicht zum Tummelplatz der Feinde der Demokratie werden.“ Jörn Jan Leidecker, Mitglied der Linken in der Regionsversammlung regte ein Konzert: „Bunt statt Braun – Rock gegen Rechts“ an, welches am 1.Mai 2009 stattfinden könnte.
Aktionsbündnis gegen Rechts
Am 24.9.2008 nahmen über 50 Menschen aus Vereinen, Parteien, Stiftungen und Initiativen aus Linden an der konstituierenden Sitzung des „Aktionsbündnis Linden gegen Nazis“ teil. Das Bündnis gründete sich anlässlich des von Neonazis angekündigten Aufmarsches am 1. Mai 2009 durch Hannover und Linden.
Beim Lindener Aktionsbündnis war es Konsens, dass mit leidenschaftlichem Engagement verhindert werden soll, dass Neonazis durch unseren Stadtteil marschieren können.
Dazu noch einmal Luk List: “ Die Nazis konnten noch nie in der Geschichte ohne Polizeischutz durch Linden marschieren und wir machen auch zukünftig Linden dicht für Nazis und Rassisten!“
Die erste gemeinsame Aktion des Bündnisses soll am 9.11.2008 zur Erinnerung an die Reichspogromnacht stattfinden. Mit einem Erinnerungsgang durch den Stadtteil und einem Schweigemarsch soll an die Opfer des deutschen Faschismus gedacht werden.