NP: 1. Mai: Schon zehn Demos gegen Neonazi-Aufmarsch

Gegner melden Veranstaltungen auf wichtigen Plätzen an

VON DIRK ALTWIG

HANNOVER. Nachdem ein Rechtsextremist aus Celle für den 1. Mai nächsten Jahres einen Demonstrationszug angekündigt hat, werden bereits jetzt zahlreiche Gegenveranstaltungen geplant. „Etwa zehn linke Gruppierungen haben im ganzen Stadtgebiet Veranstaltungen angemeldet“, bestätigte gestern Polizeisprecher Stefan Wittke.
Etwa 500 bis 1000 Rechte wollen sich an dem Feiertag um 12 Uhr am ZOB versammeln. Sie planen, am Klagesmarkt vorbei nach Linden zu ziehen (NP berichtete). Die Polizei hat allerdings bereits betont, dass bei der Strecke Auflagen möglich sind.
Neonazi-Gegner versuchen nach NP-Informationen jetzt, repräsentative Plätze zu blockieren. Unter anderem sollen sie Demonstrationen am Kröpcke sowie auf Opern- und Steintorplatz angemeldet haben. „Wir werden das alles prüfen“, so Wittke. Damit dürfte auf die hannoversche Polizei ein Großeinsatz zukommen, um rechte und linke Demonstranten auseinanderzuhalten. Das war in Hamburg in diesem Jahr nicht gelungen, es hatte Krawalle gegeben. Wittke betont: „Wir werden sicherstellen, dass alle Veranstaltungen störungsfrei ablaufen.“
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat noch am Freitag die Unterlagen für seine traditionelle Kundgebung am Klagesmarkt bei der Polizeidirektion abgegeben. Der Vorsitzende Sebastian Wertmüller arbeitet bereits an einem Bündnis gegen Rechts: „Wir werden in der kommenden Woche eine größere Runde einladen.“
Jüdische Gemeinde und Evangelischer Stadtkirchenverband wollen sich ebenfalls beteiligen. Stadtsuperintendent Wolfgang Puschmann sagt zur rechten Demo am 1. Mai: „Das ist eine unglaubliche Provokation.“
Auch in Linden wollen sich Gegner des Rechts-Aufmarsches zusammenschließen. Am 24. August will sich im Freizeitheim Linden eine Initiative gründen.

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