DGB: Naziaufmarsch am 1.Mai 2009 in Hannover – Breiter Widerstand ist angesagt

Wie den Medien zu entnehmen war, hat die Nazi-Szene der sog. Freien Nationalisten für den 1.Mai 2009 einen Demonstration in Hannover angekündigt. Anmelder des Naziaufmarsches ist der Celler Nazi-Kader Dennis Bührig von der Kameradschaft Celle 73. Bührig ist regelmäßiger Ordner auf Naziaufmärschen und zuweilen auch Redner. Er trägt den Spitznamen Fraggle und ist Jahrgang 1981. Er war an der Sonnenwendfeier auf dem Nahtzhof beteiligt (Juni 2008) und an dem Wahlkampfstand in Celle (Januar 2008), wo es im Nachhinein eine Messerattacke von einem Nazi auf einen Gegendemonstranten gegeben hat. Er trat als NPD-Direkt-Kandidat zur Landtagswahl 2008 in Niedersachsen im Wahlkreis 45/Bergen an.
Beim DGB geht man davon aus, dass es sich um den norddeutschen Wanderzirkus der militanten Naziszene zum 1.Mai handelt. D.h. man rechnet mit einer entsprechenden Gewalttätigkeit und einer hohen Bereitschaft zum Rechtsbruch. Damit sind – gerade nach den Erfahrungen vom 1.Mai 2008 in Hamburg – gute Gründe für ein klares Verbot dieser Veranstaltung gegeben.
Die angemeldete Demonstration soll um 12:00 Uhr am ZOB ihren Auftakt haben und dann über das Steintor und den Klagesmarkt nach Linden führen. D.h. sie soll am Veranstaltungsort des alljährlichen 1.Mai-Festes der Gewerkschaften in Hannover auf dem Klagesmarkt vorbeiführen. Dort sind an diesem Tag üblicherweise 8.000 bis 10.000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter versammelt.
Und der Zug soll in das alte Arbeiterviertel Hannover-Linden führen, das bis heute von seiner Tradition der Arbeiterbewegung, einem hohen Migrantenanteil und einer lebendigen linken und alternativen Szene geprägt ist.
Der DGB hat angekündigt, seine Veranstaltungen nicht von irgendwelchen braunen Truppen behindern zu lassen. Allerdings wird es zu deutlichen Gegenprotesten kommen, die von den Gewerkschaften und von weiten Teilen der Stadtgesellschaft getragen werden. Ein erstes Treffen dazu findet in den nächsten Tagen statt. In Linden bildet sich ein eigenes Stadtteilbündnis.
Außerdem wurden bereits eine Vielzahl von Kundgebung und Demonstrationen in der gesamten Innenstadt von unterschiedlchen Organisationen, Initiativen und Parteien angemeldet.
Vor diesem Hintergund ist es eher unwahrscheinlich, dass die braune Szene ihren Zug in der angemeldeten Form durchführen kann.
Es ist zu erwarten, dass es in den nächsten Wochen und Monaten zu einer intensiven und vielfältigen Öffentlichkeitsarbeit gegen das braune Unwesen kommen wird und dass die Gegenmobilisierung gegen die braune Provokation beachtlich sein wird.
Ob die Naziszene bei dieser zu erwartenden Mobilisierung an ihrem Vorhaben festhalten wird, ist offen.

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